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Ausstellung „ORDNUNG TRIFFT INSTINKT“

Eva Wedemeyer und Thorsten Brockmann

Die offizielle Vernissage findet am 04.09.2025 statt.
Die Ausstellung läuft bis zum 04.01.2026 in der Ammerländer Heerstraße 243 in Oldenburg und ist werktags von 10-17 Uhr zu sehen.

Eva Wedemeyer
Porträt und Struktur, Klarheit und Zweifel.

Eva Wedemeyer ist Porträtkünstlerin mit einem feinen Gespür für innere Bewegungen. In ihren Arbeiten verschmelzen Körper und Geometrie, Weiblichkeit und Widerstand. Ihre Figuren – meist Frauen – stehen nicht einfach im Raum, sie verhandeln ihn: mal angepasst, mal abgegrenzt, immer durchdrungen von Linien, Flächen und einer präzisen Farbsprache. Was vordergründig ruhig erscheint, offenbart bei genauerem Hinsehen eine tiefe emotionale Aufladung – melancholisch, kraftvoll, voller stiller Spannung.

In ihrer aktuellen Werkserie Hidden Secrets wird das sichtbar, was oft verborgen bleibt: gesellschaftliche Erwartungen, leise Auflehnung, biografische Brüche. Mit Strukturpaste und Acryl malt sie keine bloßen Porträts, sondern seelische Landschaften – geprägt von Selbstbehauptung und innerem Zwiespalt. Ihre Werke bewegen sich zwischen Realismus und Abstraktion, zwischen psychologischer Tiefe und formaler Klarheit.

TREKS – Thorsten Brockmann
Spray, Spannung, Selbstbehauptung.

TREKS ist das Alias des Bremer Künstlers Thorsten Brockmann – einer Stimme, die aus der Graffitikultur kommt und längst ihren eigenen Klang gefunden hat. Seit den frühen 1990er Jahren arbeitet er an der Grenze zwischen Kontrolle und Kontrollverlust, zwischen Linie und Bruch, zwischen Straße und Studio. Was früher nächtlich auf Wände gesprüht wurde, manifestiert sich heute in großformatigen Leinwänden, Mixed-Media-Arbeiten und körperlich aufgeladenen Bildträgern. Die Mittel: Spraypaint, Spachtel, Messer, Schnüre – alles, was kratzt, schabt, lodert.

Seine Werke wirken wie eingefrorene Bewegungen – rohe Energie, eingefasst in Material. Es geht nicht um Schönheit, sondern um Spannung. Um Aufladung. Um das, was unter der Oberfläche brodelt. Die Leinwand wird zum Austragungsort innerer Kämpfe, zur Bühne für emotionale Frakturen, zur Spurensicherung eines instinktiven Ausdrucks.

Seine Arbeiten sind keine Antworten, sondern offene Fragen in Farbe. Immer auf der Suche nach der nächsten ehrlichen Geste, dem nächsten Riss, dem nächsten Moment, der ihn selbst überrascht.